Flexi-Jobs hoch im Kurs bei Ü65: stärkster Anstieg und höchste Gehälter für diese Altersgruppe im 2024
Im Jahr 2024 sind 229.423 Belgierinnen und Belgier einem Flexi-Job nachgegangen – ein Anstieg um 19,1 Prozent gegenüber 2023. Dies geht aus dem Jahresbericht 2024 des Landesamts für Soziale Sicherheit hervor. Im Durchschnitt arbeitet ein Flexi-Jobber 219,1 Stunden und verdient 3.342 EUR. Bei den über 65-Jährigen sind die Zahlen erheblich höher.
Zusätzliche Sektoren, mehr Wachstum
Seit ihrer Einführung im Jahr 2015 ist die Zahl der Flexi-Jobs stetig gestiegen, wobei ein vorübergehender Rückgang während der COVID-Pandemie im Jahr 2020 zu verzeichnen war.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Flexi-Jobber 2024 um 19,1 Prozent gestiegen, die Zahl der Flexi-Jobs um 18,7 Prozent und das Arbeitsvolumen (Vollzeitäquivalente) um 25,4 Prozent. Insgesamt sind 229.423 Belgierinnen und Belgier einem Flexi-Job nachgegangen. Der Anstieg erklärt sich zum Teil durch die erhebliche Ausweitung des Systems auf neue Sektoren.
Rentner arbeiten am meisten
Im Jahr 2024 hat ein Flexi-Jobber durchschnittlich 219,1 Stunden gearbeitet. Rentner investieren jedoch deutlich mehr Zeit in ihre Flexi-Jobs. Sie haben 2024 durchschnittlich 404,9 Stunden gearbeitet, verglichen mit 186 Stunden bei Nicht-Rentnern.
Betrachtet man den Medianwert, so liegt die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden für alle Altersgruppen bei 117,5. Bei den Rentnern liegt der Median bei 283,4 Stunden, während er bei den Nicht-Rentnern mit 101,4 Stunden deutlich niedriger ist.
Große Gehaltsunterschiede nach Alter
Ein Flexi-Jobber hat 2024 durchschnittlich 3.342,4 EUR verdient. Das Medianentgelt lag bei 1.712 EUR pro Jahr.
Im Gegensatz zu Arbeitnehmern gilt für Rentner keine Gehaltsobergrenze von 12.000 Euro pro Jahr. Der Effekt ist in den Statistiken sichtbar. Ein Rentner, der einen Flexi-Job ausübt, hat 2024 durchschnittlich 6.426,5 EUR verdient, verglichen mit 2.792,7 EUR für einen Nicht-Rentner. Für die letztgenannte Gruppe lag das Medianentgelt bei 1.467,6 EUR, für Rentner bei 4.277,9 EUR.
Beliebt bei jüngeren Arbeitnehmern
Flexi-Jobs scheinen besonders bei relativ jungen Arbeitnehmern (25-39 Jahre) beliebt zu sein. 2024 ist ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr noch um 10,1 Prozent gestiegen.
Der größte Anstieg ist jedoch bei den über 65-Jährigen zu verzeichnen. Diese Gruppe ist 2024 um 52,6 Prozent gewachsen. Der Anstieg ist bei Männern (+68,5 Prozent) stärker als bei Frauen (+38,3 Prozent).
Geringfügig mehr Frauen
Flexi-Jobber sind in allen Altersgruppen häufiger Frauen (52,3 Prozent) als Männer. Nur bei den über 65-Jährigen sind die Männer in der Mehrheit.
Auch in den meisten Wirtschaftszweigen üben Frauen häufiger einen Flexi-Job aus als Männer. Eine bemerkenswerte Ausnahme bilden die Sektoren, auf die das System der Flexi-Jobs im Jahr 2024 ausgeweitet wurde: Verkehr und Logistik, Bestattungsunternehmen, Fahrschulen, Werkstätten, Eventbereich, Landwirtschaft, Gartenbau, Lebensmittelindustrie und sogar der Bildungssektor. Dort dominieren die Männer.
Langsamer Durchbruch in der Wallonie und Brüssel
Flexi-Jobs bleiben vorerst ein vorwiegend flämisches Phänomen: 85 Prozent aller Flexi-Arbeitnehmer kommen aus der flämischen Region.
Brüssel und die Wallonie hinken in absoluten Zahlen hinterher, aber sie haben 2024 etwas aufgeholt. Die Zahl der Flexi-Jobber in Flandern ist im Vergleich zu 2023 um 15,9 Prozent gestiegen. In der Wallonie und Brüssel beträgt der Anstieg sogar 43,9 Prozent bzw. 27,7 Prozent.
