Studentenarbeit 2020: Starke Abnahme vor allem bei kleineren Jobs, aber mehr Arbeit im Pflegesektor, in der Landwirtschaft und im Gartenbau

Die Corona-Maßnahmen und Unternehmensschließungen wirken sich 2020 auch auf die Beschäftigung von Studierenden aus. 11 % weniger Jugendliche haben gearbeitet und es wurden 8 Millionen (-7,6 %) Stunden weniger geleistet. In dieser Corona-Zeit waren Studierende jedoch mehr im Pflegesektor (+19 %) sowie in der Landwirtschaft und im Gartenbau (+27 %) tätig.

Weniger Werkstudenten

Die jüngsten Zahlen zeigen, dass 2020 knapp 500.000 Jugendliche als Werkstudent gearbeitet haben. Das sind 62.000 weniger als 2019 (-11 %). Die Ursache liegt auf der Hand: Aufgrund der Corona-Pandemie mussten ab März Unternehmen in sehr vielen Sektoren schließen, ihre Kapazität senken oder auf Telearbeit umsteigen.

Anzahl der Jobs sinkt stark

Die Anzahl der Jobs sank im zweiten Quartal um 33 % (-125.000), im dritten Quartal (im Sommer, der traditionell besten Jahreszeit für Studentenjobs) noch um 14 % (-79.000). Für das vierte Quartal sind noch keine endgültigen Zahlen verfügbar. Vorläufige Zahlen weisen auf eine Abnahme von ca. 14 % (-45.000) hin. Diese Abnahme ist also viel weniger stark als im zweiten Quartal, trotz des zweiten Lockdowns.

Anzahl geleisteter Stunden: geringere Abnahme

Alle Studierenden gemeinsam haben 2020 96 Millionen Stunden gearbeitet, das sind 7,9 Millionen (-7,6 %) weniger als 2019. Im zweiten Quartal gab es eine Abnahme in Höhe von 25 %, im dritten von kaum noch 4 %. Auch im vierten Quartal gab es nur eine geringe Abnahme in Höhe von 5 % (vorläufige Zahlen). Die Durchschnittszahl geleisteter Stunden pro Student stieg sogar von 185 im Jahr 2019 auf 192 in 2020.

Die Anzahl der Stunden sinkt weniger schnell als die Anzahl der Jobs. Das weist auf einen stärkeren Rückgang bei vor allem den kleineren Studentenjobs (kurzfristig, beschränkte Anzahl Stunden) hin und hängt unter anderem mit dem Ausfall vieler Veranstaltungen, Festivals usw. zusammen.

Weniger Studentenjobs im Hotel- und Gaststättengewerbe und durch Vermittlung über Leiharbeit

Im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten normalerweise viele Studierende. In diesem Sektor ging die Anzahl der Jobs während der Lockdowns am stärksten zurück (-41.000 bzw. -48 % im zweiten Quartal, -28.000 bzw. -36 % im vierten Quartal). Im Sommer war diese Abnahme viel weniger stark (-13.500, -13,5 %) und die Anzahl der Stunden ging sogar kaum zurück (-0,5 %).

Während der Sommermonate zwischen beiden Lockdowns wurden vor allem viel weniger Studierende durch Leiharbeitsbüros vermittelt. Hier sank die Anzahl der Jobs um mehr als ein Drittel (-43.500, -35 %) und es wurden 2 Millionen Stunden weniger geleistet, was fast der gesamten Abnahme der Anzahl der Stunden in allen Sektoren entspricht.

Zunahme in einigen Sektoren

Das Angebot an Studentenjobs sank nicht überall. In einigen Sektoren gab es 2020 sogar mehr Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften. Die Anzahl geleisteter Stunden 2020 stieg vor allem im Handel (+1,8 Millionen Stunden, +9,7 %) und im Sektor „Gesundheitswesen und soziale Dienstleistungen“ (+1,4 Millionen Stunden, +19 %). Auch in der Landwirtschaft, im Gartenbau (+100.000 Stunden, +26,6 %) und im Baugewerbe (+230.000 Stunden, + 15 %) konnten Studierende mehr arbeiten.

Woher stammen diese Zahlen?

Die Zahlen stammen aus den Quartalserklärungen des LSS (DmfA). Sie beziehen sich auf die bereits veröffentlichten Zahlen für die ersten drei Quartale 2020 und auf vorläufige Zahlen für das vierte Quartal. Die vollständigen Zahlen für das vierte Quartal und die konsolidierten Daten für das Jahr 2020 werden im Juni 2021 veröffentlicht.

Weitere Details finden Sie auf der Website des LSS (auf Französisch).